Übung 1: Wahr-Nehmung?

Ziel: Lernen, sich präzise auszudrücken

 

Der erste Spieler geht vor die Tür.

Der zweite Spieler nimmt sich einen Stuhl und setzt sich darauf. Damit es etwas schwerer wird muss er sich nicht normal auf einen Stuhl setzten sondern kann diesen auch kippen, sich mit dem ganzen Stuhl auf den Boden legen, die Arme und Beine darum wickeln oder sonst irgendetwas machen. Hat er nun seine Position gefunden schaut sich ein dritter Spieler das ganze sehr gut an. Welcher Arm liegt wo, wie steht der Stuhl im Raum, wie stehen die Beine, etc. Hat sich die dritte Person alles ganz genau eingeprägt, stellt die zweite Person den Stuhl wieder ganz neutral hin und setzt sich selbst wieder ins Publikum.

Jetzt wird die erste Person wieder hereingeholt. Sie stellt sich neben den Stuhl. Die Person, die sich vorher alles haargenau angeschaut hat, stellt sich mit dem Gesicht zur Wand und dem Rücken zum Stuhl.

Die Aufgabe:

Der dritte Spieler beschreibt nun aus dem Gedächtnis dem ersten Spieler wie er sich auf den Stuhl zu setzten hat und zwar soll er am Ende genauso auf dem Stuhl „sitzen“ wie der Spieler, der es vorgemacht hat.

Spieler eins darf jedoch nur auf Fragen mit ja und nein antworten. Es wird also ganz schön schwierig die Situation so genau wie möglich nachzustellen.

Am Ende zeigt der zweite Spieler zum Vergleich nochmals wie er auf dem Stuhl „saß“. Last Euch überraschen, wie schwer das ganze zu beschreiben ist.

 

 

Übung 2: „Drei–Worte-Spiel“ oder Assoziationskette

Ziel: Lernen beim Sprechen einen roten Faden zu finden und/oder ihn nicht zu verlieren. Lernen beim Sprechen voraus zu denken.

 

Sammle auf Karten verschiedene Begriffe. Dabei soll auf jeder Karte nur ein Begriff stehen (z.B. Hund, Straßenbahn, Bügeleisen, etc.). Lege nun alle Karten verdeckt zu einem Stapel zusammen. Der Spieler der an der Reihe ist nimmt sich drei Karten vom Stapel, stellt sich vor die Gruppe und beginnt sofort eine kleine Rede zu halten in der alle drei Begriffe sinnvoll miteinander verknüpft sind. Der Spieler hat keine Zeit sich vorzubereiten!!!

Als Hilfestellung kann er sich an folgende Struktur halten:

1. Wie ist es oder wie war es (eine Situation, ein Problem, ein Zusatnd o.ä.)

2. Wie sollte es sein

3. Wie oder was muss verändert werden

Du wirst sehen nach mehreren Runden sind sich die Redner ihrer Sache schon sicherer.

 

 

Übung 3 für 4 bis 8 Spieler

Ziel: Argumentieren lernen und Position beziehen

 

Alle Spieler sitzen in einem Heißluftballon (z.B. Decke). Der Heißluftballon droht abzustürzen, weil zu viele Personen mitfahren. Eine Person muss abspringen. Jeder Spieler überlegt sich nun Argumente für seinen Sitznachbarn, warum gerade dieser nicht springen kann und warum dieser so wichtig für die Gruppe ist. Alle haben etwa 10 Minuten Vorbereitungszeit. Danach hält jeder reihum seine Argumentationsrede zu seinem Nachbarn. Zum Schluss bewerten alle die beste Rede. Natürlich wird niemand „über Bord“ geschmissen!!!

 

Übung 4:

Ziel: Jemanden, den ich begrüße oder kennenlerne bewusster wahrnehmen

 

Zwei Teilnehmer stehen sich auf Armlänge gegenüber.

Das besondere an dieser Übung ist Schweigen: sich schweigend anschauen. Aus dem Schweigen heraus sagt man mehrmals abwechselnd: „Ich sehe Dich!“

Was macht diese Übung für einen Sinn? Ganz einfach: Menschen begegnen sich oft und reden sogar miteinander ohne sich anzuschauen, ohne sich in die Augen zu schauen. Viele scheuen den Augenkontakt. Achte bei Deinen Gesprächen mal darauf. Schau den Leuten einmal 1 Sekunde länger in die Augen als sonst!

 

Übung 5: Vorbereiten einer Freien Rede

 

Ziel: Sicherheit gewinnen im Reden und im Auftreten vor einer Gruppe

Jeder sucht sich irgendein einfaches Thema aus, z.B. Warum gibt es keine Maikäfer, Warum ist Obst gesund, etc. Alle bereiten eine kurze Rede von 5 min. vor mit Einstieg, Mittelteil, Zweckaussage. Vorbereitungszeit 30 min. Nun hält jeder stehend vor der Gruppe seine Rede.

 

Übung 6: Übungen zur Anregung des Sprachbewusstseins

Ziel: Deutliches und lautes Sprechen üben

 

1. Rufbotschaft (am besten in der freien Natur oder an einer lauten Autobahn o.ä.)

Laut einen vorgegeben Text in die Natur rufen. Z.B. Ich Hein Blöd bin in dieser Welt! Ich Hein Blöd bin unüberhörbar

 

2. Befreiung und Ausdruck

Jeweils zwei Teilnehmer stehen hintereinander. Einer hält den Partner von hinten an den Armen fest. Der Festgehaltene versucht sich loszureißen und ruft dabei: „Laß mich los, ich bin frei!

 

3. Klangvolles Sprechen

Demosthenes als Aufhänger: Er hatte Sprachprobleme (Stottern) und holte sich Rat bei einem Weisen. Dieser riet ihm einen Kieselstein in den Mund zu nehmen und gegen die Brandung anzureden. Er wurde einer der erfolgreichsten Redner der Antike.

 

Alle TN stecken einen Korken zwischen die Zähne und sprechen einen Text von einem vorbereiteten Blatt.